Gold und Silber im Krisenjahr 2020
Das Jahr 2020 biegt in die letzte Kurve vor der Zielgeraden ein. Im Normalfall ist es zu früh, schon im Herbst ein stimmiges Resümee zu ziehen. Beispielsweise, ob die großen Themen Klimaschutz, Handelskrieg und Brexit den gesteckten Zielen ein Stück nähergebracht wurden, wie sich Dax, Dow Jones und Co. entwickelt haben, und ob das eigene kleine angesparte Vermögen für die letzten Jahre des Lebens reicht. Und ganz explizit, ob Gold und Silber auch weiterhin als sichere Anlage gelten.
Es sei vorweggenommen: Bis hierher ist 2020 für alle Menschen weltweit ein besonderes Jahr. Voller Herausforderungen und Turbulenzen. Gesundheitlich, gesellschaftlich, wirtschaftlich und auch finanziell.
Alle Welt blickt mit bangem Blick auf Corona
2020 begann mit einem nie da gewesenen Desaster, das sich Anfang März an den europäischen Aktienmärkten und dann auch weltweit im Zuge der COVID-19-Pandemie abspielte. Die Angst vor einer weltweiten Rezession lässt die Welt-Börsen abstürzen. Der DAX verliert zeitweise 5 Prozent, der Dow Jones knapp 4 Prozent.
Gold und Silber erleben ein Wechselbad der Gefühle
Auch die Preise für Edelmetalle gehen auf Tauchstation. Allen voran die Industriemetalle. Platin und Palladium erleben einen Preisabsturz von 5,1 beziehungsweise 12,5 Prozent.
Auch Silber muss sich den Corona-Gegebenheiten fügen und verliert 13 Prozent an Wert und fällt auf 11,65 US-Dollar je Feinunze (31,103 Gramm).
Sogar der Goldpreis des weltweiten Krisenmetalls Nummer 1 gerät anfangs auch mächtig unter Druck und stürzt um 4 Prozent auf 1.576,83 US-Dollar je Feinunze ab.
Dass Gold im Gegensatz zu Silber zwar schlecht, aber immerhin besser in die Coronakrise startet, liegt maßgeblich an der Goldnachfrage von Privatinvestoren,
Stichwort Krisenmetall. Gleichzeitig ist der Preis-Absturz für das Edelmetall Silber der Tatsache geschuldet, dass es als das viel interessantere Industriemetall durch Corona einen großen Nachfrageeinbruch hinnehmen muss. Während nur knapp 10 Prozent des Goldes in die Industrie geht, sind es bei Silber rund 60 Prozent.
Die geringe industrielle Nachfrage von Silber, sowie die auf Gold fokussierte Investment-Welt, haben auch die Gold-Silber-Ratio (Preisverhältnis zwischen Gold- und Silberpreis) exorbitant auf einen Wert von 110 ansteigen lassen. Das bedeutet, dass es 110 Unzen Silber benötigt, um 1 Unze Gold zu bekommen.
Die Frage ist, hat Silber wirklich ein Aufholpotenzial?
Sollte die Weltwirtschaft nur eine kurze Rezession erfahren, sehen Experten optimistische Bedingungen für eine Erholung des Silberpreises. Denn Silber zählt zu den gefragten Metallen für moderne Technologien.
Bei Gold sind sich die Experten unisono einig, würde es nur eine Frage der Zeit sein, bis es zur alten Stärke zurückfindet. Auch deshalb, weil sich das gelbe Edelmetalle in Krisenzeiten besonders gut zur Wert- und Kapitalsicherung eines Vermögens eignet.
Gold und Silber — Beide Edelmetalle erleben eine dynamische Erholung
Trotz leichter Erholung der globalen Konjunktur, ist die Ungewissheit der Coronakrise und die Sorge darüber, dass sich die niedrige Inflation beschleunigen könnte, allgegenwärtig. Für Kapital-Anleger ein Wink, vermehrt in die Krisenmetalle Gold und Silber zu investieren.
Nachdem Silber und auch Gold in der extremen Corona-Phase mächtig unter Druck geraten sind, haben sich beide Edelmetalle im Zuge der Aufhebung des Lockdown Mitte des Jahres erholt, und trotz zwischenzeitlicher Dellen eine prächtige Performance hingelegt. Während der Goldpreis in die Nähe seines Rekordstandes steigt, notiert der Silberpreis auf einem 6-Jahreshoch. Die Bestätigung dafür, dass Gold und Silber auch im Jahr 2020 als Wertespeicher und Inflationsschutz fungieren.
Der aktuelle Goldpreis notiert 1.899,99 USD.
Der aktuelle Silberpreis notiert 24,19 USD; Stand 14.10.2020; 13:47 Uhr.